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Gero-Prothetik · II ·
3/2015
·www.dlonline.deFachwissen
Schablone3.0
N
eben den bereits genannten
Vorteilen ist insbesondere die
bessere Vorhersagbarkeit her-
auszustellen. Aber auch die erweiter-
ten Kommunikationsmöglichkeiten im
interdisziplinären Austausch zwischen
ZA, ZTM und MKG erleichtern den Ar-
beitsalltag und helfen, Fehler und
Missverständnisse zu vermeiden. Zu-
dem können auch dem Patienten die
Behandlungsmöglichkeiten besser vor
Augen geführt werden. Die Methode
kann also als Marketinginstrument ein-
gesetzt werden, führt zu einer Verein-
fachung der individuellen Aufklärung
und bietet zudem Dokumentationssi-
cherheit in der Forensik.
Zwar ist ein erhöhter Planungsauf-
wand nötig, aber verkürzte OP-Zeit,
Vereinfachung der Prothetik, insbe-
sondere der Mesiostrukturen und hier-
durch Reduktion von Kosten, Zeit und
Aufwand, der optimalen Nutzung des
verfügbaren Knochenlagers durch ex-
akteWahl des entsprechenden Implan-
tates bzw. Implantatsystems und die
erhöhte Compliance gerade bei Pho-
biepatienten rechtfertigen nach mei-
ner Erfahrung diese Mehrarbeit.
Die Schablone als Schnittstelle zwi-
schen ZTM und ZA sowie MKG und Pa-
tient erlaubt eine patientenindividuel-
le, vorhersagbare und risikoreduzierte
Implantation. Dabei ist, bei entspre-
chender interdisziplinärer Planung,
eine optimale Prothetik realisierbar.
Wichtig ist außerdem, dass es auf-
grund der gemeinsam geplanten Im-
plantatpositionen imSinne eines Back-
ward-Plannings zur Reduktion von
Problemlösungen bezüglich der Abut-
ments sowie der Mesiostrukturen und
gleichzeitigen Reduktion von Arbeits-
zeit und Kosten für den ZTM – und den
Patienten – kommt. Der erhöhte Auf-
Autor:
Dr. med. dent. Ralf
C. Reinkemeyer,
Wagenfeld
Indizes:
Navigierte
Implantation
Bohrschablone
Planungsaufwand
Die Vorteile navigierter Implantation liegen auf der Hand, beispielsweise
reduzierter operativer Aufwand für den Patienten und mehr Sicherheit –
selbst im erweiterten Risikobereich. Trotz der Vorzüge, welche die navi-
gierte Implantation bietet, hält der angeblich erhöhte Planungsaufwand
noch manchen Behandler vom Einsatz dieser Methode ab. Unser Autor
erläutert anhand zweier Fallbeispiele, wie hoch der Mehraufwand tatsäch-
lich ist und welche Chancen dem gegenüberstehen.
Navigierte Implantation
Schablone 3.0
e
Abb. 1 Auf dem Modell
deutlich zu erkennen: Der
atrophierte Knochen bietet
keinen Halt für die Prothese.
Abb. 1