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– dental dialogue 16. JAHRGANG –

83

TECHNIK

fie) erzeugt, deren Auswertung in der Pra-

xis erfolgte. Nach dem Konvertieren der

DICOM-Daten konnten die Informationen

in die Planungssoftware eingelesen und die

Implantatplanung vorbereitet werden. Die

definitive Planungshoheit obliegt dabei ge-

nerell dem behandelnden Zahnarzt, der sich

jedoch mit dem Zahntechniker und gegebe-

nenfalls mit dem MKG-Chirurgen abstimmt.

Bei der Wahl des Implantatsystems ori-

entierten wir uns an den vorhandenen

Implantaten. Die Bohrschablone wurde

so gestaltet, dass sie auf den drei verblie-

benen Pfeilern (Primärkrone auf Zahn 43

und Implantatabutments in regio 32 und 34)

optimal abgestützt war (Abb. 1). So konnte

ein Auslenken des Bohrers während der In-

sertion der Implantate in regio 42 und 44

verhindert werden (Abb. 2). Im vorliegenden

Fall mussten die neuen Implantate so posi-

tioniert werden, dass sie möglichst parallel

zu den vorhandenen Implantaten stehen.

Hilfreich war hierbei, dass die Implantate an

der Teleskopkrone auf Zahn 43 ausgerichtet

werden konnten (siehe Abb. 3).

Der Weg zum Gerüst

Während der Einheilzeit war die Patientin

temporär mit der alten Unterkieferprothese

versorgt worden, wobei die Verankerung nur

über den Zahn 43 gegeben war. Dies war

im Vorfeld so mit der Patientin besprochen

worden und wurde von der Patientin gut ak-

zeptiert. Nach der geschlossenen Einheilung

wurde die Gingiva in regio der Implantate

gestanzt und diese so minimalinvasiv frei-

gelegt. Die Situation wurde mit einem indivi-

duellen Löffel abgeformt, der im Bereich der

Implantate regio 42 und 44 offen gestaltet

war (Abb. 3 und 4), und auf Basis dessen das

Unterkiefer-Implantatmodell erstellt. Auch

im Oberkiefer wurden die Primärteleskope

über eine individuelle Abformung auf das

Meistermodell übertragen.

Die Herstellung der Abutments in regio 42

und 44 erfolgte auf Basis konfektionierter

Titanaufbauten, die im Sinne des ästheti-

schen Ergebnisses individualisiert werden

mussten. Die Aufbauten wurden dafür

entsprechend des Emergenzprofils gestal-

tet, das heißt, die Kronenfuge epi-gingival

angelegt und die Einschubrichtung an den

vorhandenen Abutments ausgerichtet. Für

eine exakte Übertragung der individuali-

sierten, jedoch noch nicht ausgearbeiteten

Aufbauten vom Modell in den Mund diente

ein laborgefertigter Schlüssel aus Modellier-

kunststoff (Abb. 5). Nach der Einprobe und

einer Überabformung wurden alle vier Abut-

ments zur Feinbearbeitung im Parallelometer

an das Labor übergeben (Abb. 6). Als Sekun-

därstrukturen bevorzugen wir in der Regel

Galvano-Gerüste. Der Galvanisierungspro-

zess kann generell entweder direkt auf den

Primärteilen oder auf Duplikaten geschehen.

Wir entschieden uns für Duplikatstümpfe

aus Kunststoff. Hierfür wurden die Schrau-

benkanäle der Primärteile mit Wachs ver-

schlossen. Für ein optimales Handling der

Duplikate ummantelten wir die Basis der zu

duplierenden Teile großzügig mit Wachs.

Nun kann mit Silikon die Duplierform erstellt

werden (Abb. 7). Die Duplierform gossen wir

mit einem speziellen Modellkunststoff aus.

Nach dessen Polymerisation konnten die

Duplikatstümpfe der Form entnommen, die

zu galvanisierenden Bereiche mit einem Sil-

berleitlack bestrichen, die Teile wie üblich

mit Elektroden versehen (Abb. 8) und im

Galvanogerät platziert werden. Nach dem

Galvanisieren müssen die zervikalen Ränder

der Galvano-Gerüste (Abb. 9) zunächst mit

einem Silikongummierer auf die korrekte

Länge gebracht werden, um schließlich die

Passung auf den Original-Abutments kont-

rollieren zu können (Abb. 10).

Um eine ideale Modellationsvorlage für

das Tertiärgerüst im Unterkiefer zu erhal-

ten, stellten wir die adäquaten Zähne in

03 & 04 

Nach minimalinvasiver Freilegung der Implantate in regio 42 und 44 und Aufschrauben der Abformpfosten erfolgte

die Überabformung mit offenem Löffel